Forest Gump und ich/ Warum ich ein Rennpferd bin

Ich glaube jeder, der diesen schönen Film gesehen hat, erinnert sich daran wie Jenny schrie: „Lauf Forest, lauf!“ Und der arme Forest lief und lief und lief. Um ehrlich zu sein, habe ich das nie verstanden. Mir schien es immer sinnfrei des Laufens wegen zu laufen. Wenn ich einen Fuß vor den anderen setzte, dann um irgendwo anzukommen.

Und wie du vielleicht schon an meiner Imperfekt Verwendung siehst (*husthust* Achtung, Grammatik-Klugscheißer), hat sich das geändert. Ich muss zugeben, dass ich es mir immer noch nicht leicht fällt, aber ich bemühe mich und habe schon ein paar Tricks für mich herausgefunden.

Ich glaube das erste, was man machen muss, ist seine Motivation irgendwo aus dem Keller des Schweinehundes zu kramen. Das kam bei mir liebenswerter Weise durch meinen Liebsten, der nicht alleine laufen wollte. ABER! 2014 hatte ich schon mal versucht mit dem Laufen anzufangen, doch nach ca. 1km hatte ich das Gefühl, meine Lunge wolle mich auf schnellstem Wege verlassen. Damals wog ich zugegebenermaßen ca. 10-15kg mehr. Ich denke das trug auch zu diesem Zustand bei. Um so überraschter war ich, als der erste Lauf vor ein einhalb Wochen so toll war.

Deshalb: Wenn du laufen möchtest, um abzunehmen, kann es eine große Herausforderung werden. Wenn man mehr wiegt, ist es manchmal besser und gelenkschonender mit Schwimmen anzufangen. Oder du fängst wie ich zuerst mit Paleo- Ernährung an und setzt dann mit Sport fort. Bitte denk dran, das sind meine Erfahrungen, bei genauen Plänen kann immer ein Ernährungscoach oder ein Trainer helfen.

Jeden Tag zu laufen, gut das muss nicht umbedingt sein, aber ich versuche es mir anzugewöhnen. Und das ist mein erster kleiner Trick, den ich dir verrate: Motivation ist schwierig aufrecht zu erhalten, aber Gewohnheiten! Wer sich mal eine lästige Gewohnheit abtrainieren musste, weiß wovon ich rede, das ist sehr schwer. Irgendwann will man gar nicht mehr ohne… und darauf arbeite ich hin. Laufen soll meine „schlechte Angewohnheit“ werden.

Man kann sich natürlich auch andere Motivationshilfen überlegen. Mein Liebster zum Beispiel ist ein wenig versessen auf die Anzeigen in einer Lauf- App. Er benutzt entweder Runtastic oder die Nike-Lauf-App. Beide Apps funktionieren recht ähnlich. Sie nutzen das GPS deines Handys, um dich zu „tracken“, das heißt sie verfolgen dich und können nicht nur sagen wo du läufst, sondern auch wie schnell. Diese freundlichen Stalker sagen dir während des Laufens auch an, wie weit du gelaufen bist und wie schnell du dabei warst. Meistens wird es in Min/km angegeben. Also wie lange brauchst du bei dieser Geschwindigkeit für einen Kilometer.

Natürlich können die Apps noch ne Menge mehr, aber dazu schreibe ich dir am besten mal gesonderte Beiträge (versprochen, ich setzt mich hiernach direkt dran 😉  ). Meinen Liebsten motiviert es immer wieder zu sehen wie er gelaufen ist und ob er sich im Durchschnitt verbessert hat. Das kann unter anderem auch helfen besser zu werden, wenn man das möchte. Für mich ist die App eine Hilfe, weil ich am Anfang immer zu schnell losrenne und dann schnell aus der Puste bin. Ich bin scheinbar ein Rennpferdchen 😀

Und damit komme ich zum nächsten Punkt, warum es lange nicht bei mir geklappt hat: Ich konnte nie durchhalten! Nach kurzer Zeit hatte ich immer das Gefühl meine Lunge (entschuldige den Ausdruck) auskotzen zu müssen, hatte Seitenstechen, Knieschmerzen und sonst welchen Kram… da kann das ja keinen Spaß machen! Deshalb empfehle ich (aus eigener Erfahrung): Geh zu einem Fachgeschäft für Laufschuhe. Die müssen ein Laufband mit Drucksensoren haben (in dem Video siehst du, wie das Bild aussehen könnte). Das heißt der Verkäufer schaut zuerst, ob du nach innen/nach außen einknickst beim laufen und gibt dir dann Schuhe mit entsprechender Unterstützung im Schuh.

Bei mir haben die neuen Schuhe dazu geführt, dass ich keine Knieschmerzen mehr während des Laufens habe. Deshalb kann ich nicht stark genug betonen, dass die Schuhe wirklich wichtig sind und du da kein Geld sparen darfst. Tröste dich, meine Schuhe sind an meinem Outfit das teuerste, aber das ist für mich super ok, ich weiß warum 😉

Jetzt fühle ich mich richtig wohl beim Laufen! Aber vielleicht sollte ich meine Montur mal näher beschreiben, damit du verstehst, warum es so gut läuft. Meine Schuhe kennst du ja jetzt. Meine Hose ist recht egal, da kann ich von speziellen Laufhosen über eine Baumwollhose oder kurze Hose alles tragen. Wichtig ist nur, dass ich mich gut darin bewegen kann und sie nicht unangenehm reibt (Probier das am besten im Laden mal aus, ein paar Meter durch den Laden joggen reicht bereits). Sie darf auch nicht komisch rutschen (kurze Hosen neigen manchmal zum hoch rutschen, bei langen engen Hosen kann der Bund nach unten rutschen… absolutes no go!) Für die Damen ist außerdem ein guter Sport-BH ultra wichtig! Wenn der nicht alles gut festhält kann es zu Faser-Rissen oder ähnlichem kommen. Unangenehm, schmerzhaft und ungesund! Darüber ist es super angenehm, wenn man ein Sporthirt aus schnell trocknenden Materialien trägt. Und wenn es kalt ist kann so ein Pulli auch helfen. Wenn du gut und günstig das ganze erstehen möchtest kann ich Decathlon empfehlen. Die sind sehr günstig und die Qualität ist echt super.

Ich habe mir auch einen Laufrucksack gekauft. Das besondere an diesem Rucksack ist, dass er einen eingebauten Lautsprecher am Schultergurt hat und ich so die Durchsagen von Lauf-Apps oder Musik hören kann. Durch mein gutes Gehör muss ich das nicht laut machen und störe so auch andere nicht. Der große Vorteil an diesem System ist, dass man die Umgebungsgeräusche hört und auch selbst sicher ist. Du siehst, in diesem Punkt bin ich gegen Kopfhörer. Der zweite Vorteil an diesem Rucksack: Ich habe alles dabei, was ich brauchen könnte: Handy, Schlüssel, Taschentücher, 5€ Schein (für Notfälle), ein feuchtes Tuch…

Auf dem Kopf habe ich meistens eine Basecap und wenn es sonnig ist trage ich eine Sonnenbrille. Das ist es soweit. Ich empfehle dir einfach dir das Laufen so angenehm wie möglich zu machen und zu überlegen, was dir dabei hilft.

Wenn du Fragen hast, oder Anregungen, schreib mir.

Rennpferdchengrüße, deine Ella.